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Die Wall Of Sound
Kleine Symphonien im Hallraum
Wall Of Sound (zu deutsch "Klangwand") ist ein Ausdruck aus der modernen Musikproduktion und wird im allgemeinen als Gegensatz zum "plakativen" dünnen Klang von Country-, Folk-, oder Acoustic-Produktionen definiert. Anwendung findet die Wall Of Sound vor allem in Rock- und Pop-Produktionen sowie im Progressive- und Metal-Bereich.
Charakteristisch für die Wall Of Sound ist ein z. T. extremer Einsatz von Modulations- und Raumeffekten im Mix und ein breites, ausgefülltes Stereo-Bild mit ausgeprägter räumlicher Tiefe. Dieser charakteristische Klang wird heutzutage überwiegend mithilfe hochwertiger Studiotechnik erreicht.
Entwickelt wurde die Wall Of Sound jedoch bereits im Jahre 1960 vom amerikanischen Musikproduzenten Phil Spector (Bild, Mitte). Spector erzeugte die Wall Of Sound ursprünglich, indem er einige akustische und elektrische Gitarren einstimmig die selben Parts spielen ließ, Arrangements für Orchestermusiker (Streicher, Bläser) hinzufügte und das Ganze in einem so genannten "Echo Chamber" aufnahm. In einem solchen Hallraum (Bild) können maximale Klangreflektionen erzeugt werden. Das Ergebnis dieser Aufnahme ließ Spector dann in den Mix einfließen und erzielte so einen sehr vollen Sound, der auch auf Radios und in Jukeboxen gut klang.
Spector selbst nannte seine Technik "eine Wagner-artige Annäherung an den Rock'n'roll; kleine Symphonien für die Kids". - Die Wall Of Sound war in jedem Fall ein Schritt in Richtung einer "poppigeren" Produktionsweise.
Nicht zuletzt deswegen war die Wall of Sound nicht gänzlich unumstritten. Ende der 60er wurde das Album "Let it Be" der Beatles von Spector mithilfe der Wall Of Sound produziert. Paul McCartney behauptete daraufhin, die Produktion hätte das Werk ruiniert. Er ließ das Album sogar 2003 unter dem Titel "Let it be... Naked" in einer "ursprünglicheren" Version wiederveröffentlichen.
Auf dem Covenant Album "Europa" von 1998 findet sich ebenfalls eine "Wall Of Sound". Gemeint ist jedoch nicht die Produktion, sondern der Name eines der ersten eher poppig produzierten Stücke der Band, bei dem großteils auf Verzerrungen verzichtet wurde. Darüber hinaus ist "Wall Of Sound" auch der Name eines Plattenlabels von dem Covenant seinerzeit viel Musik hörte. Aus diesen beiden Gründen befanden die Drei, das "Wall of Sound" ein cooler Name für den Track sei. In den Lyrics wird der Titel darüber hinaus Teil eines interessanten Wortspiels; dort heißt es: "In Stille sind wir gebunden - durch die Klagemauer des Klangs (wailing wall of sound)".
Image source: loti.com
Information source: wikipedia.de; wikipedia.com;
Eskil Simonsson; wallofsound.com
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