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Tabula Rasa machen
Löschung und Neubeginn
Tabula Rasa heißt wörtlich "geglättete Tafel". Damit wurden in der Antike Schreibtafeln aus Wachs (Bild) bezeichnet, die nach dem Beschreiben wieder abgeschabt wurden und somit mehrfach verwendbar waren. Ein Vorteil dieser Tafeln lag darin, dass sie recht klein und einfach zu beschreiben waren. Außerdem konnten sie im Gegensatz zu anderen Flächen mehrfach verwendet werden. Die Wachstafeln fanden somit große Verbreitung als Notiz- oder Schulbuch, aber auch Rechnungen und Briefe konnten auf der Tabula geschrieben werden.
Bekannter als das antike Schreibgerät ist jedoch die metaphorische Bedeutung des Wortes, z.B. in Form der Redewendung „Tabula Rasa machen“, die im Deutschen Analog zu „reinen Tisch machen“ verwendet wird. Die Redewendung bezieht sich auf den Prozess des Aufräumens und Abschließens und die Ermöglichung eines Neuanfangs: So als würde man eine beschriebene Tafel abschaben und wieder in den Urzustand zurückzuversetzen. "Tabula Rasa" steht also im übertragenen Sinne für die gründliche Beseitigung zugunsten des Neuen.
Bereits in der Antike verwendeten Platon und Aristoteles den Begriff "Tabula Rasa" und verglichen die Wachstafel mit der Seele. Auch im Mittelalter griffen mehreren Philosophen diese Idee wieder auf. Hierbei war mit dem Begriff "Tabula Rasa" die Seele in ihrem ursprünglichen Zustand gemeint, die erst im Verlaufe des Lebens durch Erfahrungen geprägt wird.
Covenant nannten ein Stück ihres Albums Sequencer "Tabula Rasa". Hier werden Metaphern verwendet, die an die Eingangs beschriebene Redewendung erinnern. So heißt es z.B. "Ich sehne mich nach der Flut, die alles hinwegfegt" und es geht um "das Zurüchschneiden der Bäume auf die Höhe des Grases".
Image source: wikipedia.de
Information source: phillex.de; wikipedia.de; wikipedia.com |
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